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Lehm im Innenausbau

Bauen mit Lehm liegt im Trend. Lehmwände verbessern das Raumklima, dämpfen den Schall, säubern die Innenluft und sind ökologisch unbedenklich.

Bauen mit Lehm - ökologisch und nachhaltig

Lehm ist als Baumaterial seit den 1950er Jahren immer mehr von synthetischen Ersatzprodukten, die einen geringeren Arbeitsaufwand versprechen, zurückgedrängt worden. Dabei weist Lehm zahlreiche positive Eigenschaften im Hinblick auf ein behagliches und ausgeglichenes Innenraumklima auf. Lehm ist ein Gemisch aus Tonmineralen, Schluff (Feinstsand) und unterschiedlich körnigen Sanden. Durch natürliche Pigmentierung (z.B. durch Eisenoxide) weist Lehm unterschiedliche Färbungen (gelblichgrün, blau, rot, dunkelbraun, etc.) auf.

Aus baubiologischer Sicht eignet sich Lehm hervorragend für den Einsatz in Innenräumen:

  • Die ästhetische Qualität und die gestalterische Vielfalt des Naturmaterials bereichert die Innenraumwirkung
  • Lehm hat ein hervorragendes Feuchtigkeit Regulierungsvermögen und kann die 30fache Menge an Feuchtigkeit aufnehmen, wie ein gebrannter Ziegel. Lehm gibt Feuchtigkeiten schnell wieder ab und reguliert dadurch dass Innenraumklima.
  • Störende Gerüche und Schadstoffe werden von Lehmbauteilen aufgenommen und absorbiert. Dadurch wird das Raumklima entlastet.
  • Durch seine geringe Eigenfeuchte von 0,4-6% hält Lehm benachbarte Bauteile, wie z.B. Holz, trocken.
  • Je nach Zuschlagstoff, z.B. Stroh, Kork oder Holzhäcksel, können die schall- und wärmedämmenden Eigenschaften von Lehmbauteilen verbessert werden. Gleichzeitig ist Lehm ein guter Wärmespeicher.
  • Lehmprodukte sind frei von synthetischen oder ausgasenden Zusätzen. Daher ist Lehm in der Verarbeitung, während der Nutzung und bei einem späteren Rückbau vollkommen ungiftig.
  • Lehm kann nach einem Rückbau wieder aufbereitet und gleichwertig wiederverwendet werden.
  • Die ökologische Bilanz ist aufgrund des geringen Grauenergiebedarfes hervorragend.
  • Lehm ist ein regional verfügbarer Baustoff, der vor Ort gewonnen, aufbereitet und eingebaut werden kann. Dadurch entfallen Transportkosten und CO2-Belastungen durch Transportenergie.
  • Lehm ist bei der Gebäudeherstellung, im Betrieb und bei einer späteren Entsorgung ein langfristig kostengünstiger Baustoff. Zudem ist korrekt eingebauter Lehm ein dauerhafter und wertbeständiger Baustoff, der durch Jahrhunderte bewährt ist.
  • Aufgrund natürlicher Pigmentierung und haptisch angenehmer Oberfläche ist Lehm ein ansprechendes und warmtöniges Bauprodukt, das vielseitig eingesetzt, gestaltet und verarbeitet werden kann.

Lehmbaustoffe sind heutzutage in normierter Qualität erhältlich. Im Wesentlichen kommt Lehm am Bau in Form von Innen- und Aussenputzen, Leichtbauplatten, Lehmsteinen, Leicht- oder Stampflehm, sowie in Fertigteilen zum Einsatz. Aufgrund der Feuchtigkeitsempfindlichkeit sind bei der Planung und Verarbeitung materialspezifische Anforderungen einzuhalten, die in bautechnischen Regeln definiert sind. Zudem ist die Ausführung von Lehmbauarbeiten durch spezialisierte Fachbetriebe empfehlenswert, da diese sich in der Aufbereitung und Verarbeitung des Produktes optimal auskennen.

Autor: Christian Kaiser

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