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Was ist Baubiologie?

Die Baubiologie ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise, bei der die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen sowie die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stehen. Die Baubiologie fokussiert sich nicht allein auf Planungs- und Bauprozesse, sondern bezweckt eine umfassende gesunde, klimaschonende, kreislauffähige und ressourcenschonende Lebensweise.

Der Ursprung der Nachhaltigkeitsbewegung im Baubereich liegt in der Baubiologie, welche vor über 50 Jahren entstanden ist und sich seither stetig weiterentwickelt hat. Die Basis der Baubiologie bildet das seit1992 bestehende Modell für nachhaltige Entwicklung mit den 3-Dimensionen:Soziale Gerechtigkeit, Ökologische Verantwortung und Wirtschaftliche Entwicklung. In der Baubiologie werden diese drei Dimensionen mit einer vierten ergänzt. Diese beschreibt das menschliche Wohlbefinden in Gebäuden, sowie den Umgang mit Ethik und Kultur. Überdies deutet der Begriff Baubiologie selbst an, wofür dieser steht:

Bau = Bauen + Bio = Biologie, Leben, Natur + Logie = Wissen.

In der Praxis bedeutet dieses Modell, dass nicht nur das Gebäude als solches, sondern der gesamte Bauprozess von Anfang bis Schluss gesamtheitlich betrachtet werden soll. Bevor irgendetwas geplant wird, müssen zuerst grundlegende Fragen gestellt und beantwortet werden: Wieso baue ich und ist es notwendig? Was sind meine Bedürfnisse? Wie viel Platz brauche ich zum Leben? Was erwarte ich von meinem Haus? Denn das nachhaltigste Haus, ist das Haus, das nie gebaut wurde. Eine umfassende Bedürfnisanalyse trägt dazu bei, soviel wie nötig, aber so wenig wie möglich zu bauen, sodass Ressourcen gespart werden.

Für die Planung und den Bau können die Prinzipien derBaubiologie in drei Bereiche zusammengefasst werden:

Natürliche Materialien:

Materialien natürlichen Ursprungs, wie Lehm, Hanf oder Holz, haben in der Regeleinen ressourcenleichten Herstellungsprozess und können in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden. Hinzu kommt, dass die vielfältigen positiven bauphysikalischen Eigenschaften ein angenehmes und gesundes Innenraumklima bewirken.

Kreisläufe:

In einem kreislauffähigen Gebäude lassen sich Materialien und Bauteile nach ihrer Nutzungsdauer einfachdemontieren, sortenrein trennen und können wiederverwendet werden oder sind vollständig rezyklierbar. Dadurch wird das Gebäude als ein langlebiges und werthaltiges "Rohstoffzwischenlager" betrachtet. Die Baubiologie stellt dadurch eine klimaschonende, kreislauffähige und ressourcenschonende Bau- und Lebensweise dar.

Wohlbefinden:

Die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen in Gebäuden ist ein zentraler Gesichtspunkt in der Planung und Baupraxis. Menschen sollen sich in Räumen wohl fühlen, indem Störquellen vermieden werden, ein angenehmes Raumklima geschaffen wird und keine toxischen Stoffe eingesetzt werden.

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